Ein doppelter Peacock Bass Trophäe auf La Baria, der Lagune des Nordens

Große Peacok Bass! © Julien Goron

An diesem ersten Angeltag werden wir das Amazonas-Ökosystem, unser Spielfeld für diese Woche, erkunden. Die nahezu unerforschten Lagunen halten schon jetzt tolle Überraschungen für uns bereit!

Auf zum Abenteuer Dschungelfischen

Am frühen Morgen werde ich von den Freudenschreien des sehr erfahrenen Pierre Lewieniec geweckt. Der Tölpel hat vor seinem Zimmer bereits seinen ersten Peacock Bass gefangen! Nach einem guten Frühstück einigen wir uns schnell auf die Fanggebiete jedes Einzelnen. Alle Zweiergruppen nehmen an Bord eines nagelneuen 20 PS starken Aluminiumboots Platz und schwärmen aus. José wird unser Führer für die ganze Woche sein. Wir fahren in Richtung Norden, um den "Baria" zu fischen.

Nach gut 30 Minuten nähern wir uns endlich unserer Lagune. Lagunen sind Taschen mit stehendem Wasser, die an den Rio angrenzen. Die Wasserhöhe kann je nach Jahreszeit um mehrere Meter variieren. Daher ist es manchmal sogar unmöglich, sie zu betreten. Sie sind zwar auf dem GPS leicht zu erkennen, aber es ist nicht immer einfach, den Eingang zu finden.

Das Angeln in Lagunen verstehen

"Vergiss nicht, dass am Eingang jeder Lagune ein Wächter steht". Daran erinnerte ich mich, als ich meinen Popper zum ersten Mal auswarf. Aber kein Treffer. Als wir hineinfuhren, entdeckten wir eine sehr große Wasserfläche, eine Art See. Und da fragt man sich: Wo soll man angeln? José antwortete: "en cualquier lugar", also überall. Zweifelnd glauben wir das nur halb.

Als gute Hechtangler bitten wir ihn, sich eher den Wurzeln und den toten Bäumen am Uferrand zu nähern. Eine Stunde vergeht und es gibt immer noch keine Bisse. Wir bleiben hartnäckig, immer in Richtung Ufer, als Christophe seinen ersten Fisch fängt. Einen 70 cm langen Fisch mit dem Popper. Zum ersten Mal in meinem Leben betrachte ich das bunte Kleid dieses Fisches mit seinen blutunterlaufenen Augen. Faszinierend. Der Ball ist eröffnet!

Der Fang meines allerersten Peacock Bass - ein Monster!

Dann befestige ich einen riesigen Propellerköder, einen Woodshopper, den ich 15 Jahre zuvor beim Dorado-Angeln in Argentinien benutzt hatte. Als wollte ich die Schwimmfähigkeit des Köders vor dem eigentlichen Angeln testen, warf ich ihn mit voller Kraft in die entgegengesetzte Richtung, mitten in die Lagune. Ich hatte kaum Zeit, seine Schwimmbewegungen zu genießen, als eine Explosion mit ungeheurer Wucht ihn verschwinden ließ. Die Bremse war fest angezogen, die Leine straff gezogen und die Bremsen sangen - endlich hatte ich meinen ersten Peacock Bass! Konzentriert, aber verblüfft von der Kraft des Kampfes, warf ich einen Blick auf Christophe: "Das ist ein großer Juju".

Der Kampf ist hart. Ich verliere für ein paar Sekunden die Spannung des Drahtes. Panik bricht aus. Die Spannung nimmt wieder zu und der Fisch ist nun näher am Boot. Er war in die falsche Richtung gelaufen, wie ein Marlin! Die Kopfschläge lassen meinen sehr soliden Zenaq 70-3 krumm werden. Das ist ein schwerer Fisch und ich denke, dass es gut war, dass ich auf meine 20-Pfund-Ruten verzichtet habe! Der Fisch ist nah am Boot. "Pavon muy grande!", José mit dem Kescher in der Hand. Ich löse die Bremse und nach vier langen Minuten erblicke ich ihn endlich. Mit einer geschickten Bewegung zieht José ihn ins Netz.

Ein zweiter Trophäenfisch für Christophe

Ein Monster. Ich bin überglücklich. "Das ist ein Plus von 80 cm." Ich hänge mich aus, messe mit dem IGFA-Lineal nach: 86 cm. Es folgen Fotos und eine sorgfältige Freilassung. Ich bin so glücklich wie betäubt. Wir fangen wieder an zu fischen. Zwischen zwei Würfen sagt Christophe zu mir: "Bist du dir bewusst, dass dein erster Peacock der Fisch ist, den manche Leute seit 10 Jahren suchen?". Ich lache. Als Belohnung für seinen Elan führt Christophe einen epischen Kampf mit einem ebenso majestätischen Fisch, der nach dem Foto seine Freiheit wiedererlangt hat, ohne dass wir Zeit hatten, ihn zu messen!

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