Der Wolfsbarsch, ein Meeresräuber, der nicht zögert, ins Süßwasser aufzusteigen!

Der Wolfsbarsch ist ein typischer Meeresräuber an den Küsten Frankreichs. Dieser opportunistische Raubfisch entwickelt sich in zahlreichen Küstengebieten und sogar im Süßwasser! Aus welchen Gründen? Schauen wir uns das gemeinsam an.

Wolfsbarsch in Süßwasser

Viele Meeresfische steigen in das Süßwasser auf, insbesondere zum Laichen und zur Fortpflanzung. Dies ist der Fall bei Wanderfischen wie Lachs, Maifisch und Meerforelle. Andere, weniger zahlreichere Fische steigen in das Süßwasser auf, um Nahrung und Schutz zu finden. Dies ist z. B. bei der Meeräsche oder der Atherina der Fall.

Auch die Wölfe (so wird der Wolfsbarsch im Mittelmeer genannt) folgen diesen reichlich vorhandenen Beutetieren. Sie bleiben nicht nur in den Flussmündungen, sondern steigen auf die gleiche Weise auch in Süßwasser auf. Als ich das erste Mal einem Wolfsbarsch im Süßwasser begegnete, angelte ich gerade Forellen, um es mal so zu sagen!

Jeune loup de Méditerranée pris en fleuve.
Junger Mittelmeerwolf, aufgenommen im Fluss.

Sie können sehr weit ins Landesinnere aufsteigen, manchmal mehrere Dutzend Kilometer vom Meer entfernt, wo es überhaupt keinen Einfluss der Gezeiten mehr gibt. Sie können sogar Schwellen überwinden und sich inmitten von Karpfen und Forellen bewegen... Es gibt übrigens zahlreiche Bücher über Süßwasserfische, in denen der Wolfsbarsch als Süßwasserfisch bezeichnet wird (wie auch Meeräschen, Atherines, Flundern...).

Physiologische Plastizität

Der Wolfsbarsch gehört zu den wenigen Fischen, die über eine physiologische Plastizität verfügen, die es ihm ermöglicht, sich innerhalb kürzester Zeit sowohl im Meer als auch im Süßwasser zu entwickeln. Im Gegensatz zu Wanderfischen wie Lachs oder Meerforelle, die eine Anpassungszeit (einige Wochen) benötigen, um sich im Süßwasser zu entwickeln (Gleichgewicht des Salzgehalts im Körper und Organismus).

Release d'un joli loup.
Release eines hübschen Wolfs.

Physiologisch gesehen sind Süßwasserfische und Meeresfische nämlich sehr unterschiedlich. Erstere haben einen höheren inneren Salzgehalt als das Flusswasser. Durch ein Osmosephänomen (Unterschied im osmotischen Druck zwischen Wasser und Fisch; der osmotische Druck entspricht der Menge der im Wasser gelösten chemischen Elemente, darunter Salz) neigt das Wasser dazu, über die Kiemen in den Körper des Fisches einzudringen und so die Atmung zu erleichtern. Umgekehrt ist es bei Meeresfischen, deren innerer Salzgehalt niedriger ist als der des Meerwassers. Sie neigen daher dazu, ihr Wasser "abzusaugen". Um dies auszugleichen, trinken Meeresfische viel und urinieren wenig, um das Wasser zu halten. Um noch einen Schritt weiter zu gehen: Süßwasserfische trinken wenig (das Wasser gelangt durch Osmose in ihren Körper), aber sie urinieren viel. Sie haben übrigens eine sehr lange Niere...

Nach dieser Einführung in die Physiologie der Fische wollen wir uns nun mit dem Angeln von Wolfsbarschen in Süßwasser beschäftigen.

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