Im Marais Poitevin wird der Aal noch mit traditionellen Methoden gefangen

Die Aale im Poitevin-Sumpf © Olivier Lalouf

Der Aal ist das Objekt vieler Begehrlichkeiten und seine schrumpfende Population macht Platz für viele Verbote. Im Marais Poitevin gibt es noch erlaubte traditionelle Methoden, um die Traditionen weiterzuführen.

Der Aal, ein wandernder Fisch

Der Aal ist an der gesamten Atlantikküste Frankreichs zu finden. Er ist ein faszinierender Fisch, nicht nur wegen seines Aussehens, sondern auch wegen seiner Lebensweise, seiner Fortpflanzung und seiner Ausdauer.

Wie andere Wanderfische legt der Aal Tausende von Kilometern zurück, um sich fortzupflanzen. Dabei verbringt er einen Teil seines Lebens im Salzwasser des Ozeans und einen anderen im Süßwasser der Flüsse.

Dieses große Abenteuer beginnt in der Sargassosee vor den Westindischen Inseln, dem einzigen bekannten Fortpflanzungsort des Europäischen Aals. Die Geburt der Jungfische findet in der Tiefsee statt. Ein bis drei Jahre lang folgen die nur wenige Millimeter langen Jungfische den Strömungen, um die europäischen Küsten zu erreichen. Wenn sie dort ankommen, sind sie als Glasaale einige Zentimeter lang und noch durchsichtig. Sie wandern die Bäche und Flüsse hinauf, wachsen dort auf und leben etwa zwölf Jahre lang. Dann macht sich der abwandernde Aal wieder auf den Weg in die Sargassosee, um sich dort zu vermehren und leider auch zu sterben.

Seit dem Mittelalter wird sie von den Menschen aktiv gefischt, wobei sie alle möglichen Techniken anwenden. Im Marais Poitevin wird er vor allem mit Reusen und auch mit Würmern gefischt.
Bis vor Kurzem wurden noch andere Fangmethoden angewandt, die jedoch zum Schutz der Art verboten wurden. Die einzige Möglichkeit, den Aal zu schützen, wäre meiner Meinung nach, den Fang von Glasaalen im Winter zu verbieten, aber das wird wohl nicht passieren, da der Handel mit Aalen sehr lukrativ ist.

Heutzutage gehen die Aalpopulationen in ganz Europa zurück. Glasaale sind eine sehr begehrte und teure Delikatesse. Auch die Wilderei schadet den Aalen.
Im Marais Poitevin wie auch anderswo bringt das Überwinden von Staudämmen für Glasaale eine zusätzliche Schwierigkeit mit sich. Es wurden Anlagen mit Glasaalpässen eingerichtet, die offensichtlich wirksam sind.

Une vermée
Ein Wermutstropfen

Aalfischen mit Vermée

Das Vermée ist eine althergebrachte Technik, die etwas aus der Mode gekommen ist, aber dennoch die effektivste Art, Aale zu fangen. Man braucht zunächst etwa 20 große Regenwürmer, die man mit einer langen Nadel auf Baumwollgarn oder Wolle auffädelt. So erhält man einen etwa einen Meter langen Regenwurmfaden, aus dem man ein Knäuel macht, indem man ihn um die Finger wickelt. Dieses Knäuel wird nun mit einem Blei befestigt. Dann befestigt man es an einer ziemlich starken Schnur, die mit einem Bambusstab verbunden ist, der als Angelrute fungiert.

Mit oder ohne Schwimmer wird diese Schnur unter der Rute versenkt, während man die Ufer abtastet.
Der Angler gibt seiner Angel leichte Impulse, um den Aal anzulocken. Als der Aal den Geruch der Würmer wittert, beißt er den Köder an. Er verhakt sich mit seinen Zähnen in den Fasern der Baumwoll- oder Wollschnur und der Angler muss die Schnur nur noch langsam einholen, wenn er den Aal am Ende seiner Schnur spürt.

Der Aal wird sich schnell lösen, sobald er aus dem Wasser kommt. Deshalb stellt man einen Regenschirm verkehrt herum auf das Wasser, damit sie hineinfallen, oder direkt in das Boot, wenn du so vorgehst. Da es keinen Haken gibt, lösen sich die Aale dort von selbst und bleiben gefangen. Dieser Fischfang unterliegt der Regulierung.

Une nasse anguillère
Eine Aalreuse

Aalfischerei mit Davos oder Reusen

Eine Bosselle ist eine traditionelle Reuse, die zum Aalfang in Sumpfgebieten dient. Ursprünglich handwerklich hergestellt, meist aus Weiden- oder Wurzelholz, werden sie heute aus Metallgitter oder Kunststoff gefertigt.

Sie hat eine längliche Form und besteht aus mehreren Schleusen. Die Reuse besteht aus einem einzigen trichterförmigen Eingang, gefolgt von zwei weit auseinander liegenden Kammern, die ihrerseits einen trichterförmigen Eingang besitzen. Die Reuse wird mit einem Stöpsel verschlossen, der nach dem Entfernen die gefangenen Individuen wieder herausholt. Sobald die Reusen in das Wasser eingetaucht sind, fangen sie die Aale, die darin schwimmen und gefangen bleiben.

Sie können durch Auswerfen vom Ufer oder mithilfe eines Bootes platziert werden. Um sie aufzuheben, benötigt man einen Haken am Ende eines Stiels, der oft aus Bambus besteht. Auch diese Fangmethode unterliegt besonderen Vorschriften.

Die Vorschriften im Marais Poitevin

Das Marais Poitevin erstreckt sich über drei Departements: Vendée, Deux-Sèvres und Charente-Maritime. In all diesen Departements gelten unterschiedliche Regelungen.
In den drei Departements dürfen Aalreusen höchstens 1 Meter tief, 60 Zentimeter breit (ohne Flügel) und mit einem Einlassdurchmesser von höchstens 40 Millimetern versehen sein. Der Abstand zwischen den Reusen beträgt 10 Millimeter. Es darf mit maximal drei Reusen gefischt werden.

Für die Öffnungszeiten des Aals verweise direkt auf die Website des Verbands des Departements, denn schon von einem Becken zum anderen unterscheiden sich die Daten. Der Fang von Glasaalen und der Fang von Blankaalen ist für Hobbyangler verboten.

Jeder Angler, der in den Departements Vendée und Charente-Maritime mit einer Angel oder einem Fanggerät fischt, muss in der Lage sein, dem Kontrollbeamten sein Aal-Fangbuch vorzulegen. Die Nichtvorlage wird mit einer Geldstrafe der fünften Klasse geahndet.
In Deux-Sèvres müssen nur die Fischer, die mit der Angel auf Aal fischen, zwingend ein Fangbuch mit sich führen.

Weitere Artikel zum Thema