Wie ich bereits in früheren Artikeln erwähnt habe, ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, dass ein Köder umso natürlicher wirkt, je kleiner er ist. Genau diese Suche nach Natürlichkeit wird uns hier interessieren.
Verbleite Shads
Meine Wahl fällt fast ausschließlich auf kleine Weichköder von 3'' und meistens vom Typ Shad, d. h. mit einem Schwanzfortsatz (Paddle) senkrecht zum Körper, die ich an sehr leichten Bleiköpfen montieren werde.
Diese Kombination aus Shad und dünnem Bleikopf ist sehr wichtig, denn sie ermöglicht es mir, den Köder bei relativ geringem Wasserstand und zudem in kalten Gewässern so weit wie möglich zu bremsen, damit er so senkrecht und langsam wie möglich sinkt. Das Prinzip ist, dass der Köder auf seinem Weg nach unten so fängig wie möglich ist, um der Aktivität der Fische zu Beginn des Winters gerecht zu werden.

Je nachdem, welche Animation ich dem Köder verleihen möchte, wähle ich die Shads anhand ihrer Profile und der Größe ihrer Paddles aus.
Um das gewünschte Verhalten des Köders zu betonen, werde ich sie mit Finesse-Bleiköpfen von 1,5 bis maximal 3,5 g in flacher, runder oder dreieckiger Form kombinieren.
Für eine möglichst schwebende Präsentation kombiniert man einen runden oder flachen Bleikopf mit einem Shad mit flachem Profil und breitem Paddle, während man für eine aggressivere Präsentation einen wurmförmigen Shad mit schmalem Paddle und einen dreieckigen Bleikopf vom Typ Dart wählt.

Der Sonderfall des Micro-Jigs
Wie ich in einer Reportage über das Angeln auf Hecht mit dem Rubber Jig die Verwendung von Micro-Jigs für das Angeln im Winter ist ebenfalls sehr sinnvoll, da die Verwendung auf Barsch denselben Einschränkungen unterliegt.

Der erste Vorteil des Micro-Jigs in diesem Zusammenhang besteht darin, dass die Schürze des Jigs das Absinken des Köders auf den Grund noch weiter verlangsamt und so die schwebende Wirkung noch verstärkt. Andererseits sorgt die Schürze dafür, dass die Montage auf dem Grund "lebendig" bleibt, bis sie sich vollständig entfaltet hat. Ob man nun einen Einzelhaken mit Krautschutz oder einen Micro-Jig an einem Texas-Haken verwendet, beide Varianten ermöglichen ein entspannteres Angeln auf Hindernisse.

Farben der Köder
Für Barsche, noch dazu in klarem Wasser, wähle ich in erster Linie natürliche Farben, das ist mein erster Filter. Die verrottenden Blätter auf dem Grund des Flusses verleihen dem Barsch einen braunen, fast schwarzen Schimmer, sodass ich in einem zweiten Schritt Köder wähle, deren Farbton diesem Substrat am nächsten kommt. Je nachdem, wie viel Feedback ich bekomme und wie die Fische drauf sind, kann ich mich schließlich für Farben entscheiden, die einen größeren Kontrast bilden (oftmals Weiß).

Tipps
Für diesen Fischfang befürworte ich weitgehend zwei Dinge:
1) die Widerhaken der Haken zerdrücken, was den doppelten Vorteil hat, dass die Fische schneller und leichter an Land gehen, aber auch, dass man leichter aus den Hindernissen herauskommt, wenn man sich verhakt. Ein kleiner Schuss mit der "Armbrust" und man kommt meistens davon!
2) sich eine Polarisationsbrille zulegen, um die Hindernisse, in denen man die Fische holen muss, richtig zu sehen, aber auch um die Fische zu visualisieren. Es kommt häufig vor, dass die Fische dem Köder langsam folgen, während er eingeholt wird. Wenn man sie beobachten kann, kann man seine Animation an ihr Verhalten anpassen, wie man es beispielsweise beim Sichtangeln auf Blackbass im Sommer tun würde!