Studie über die Auswirkungen des Großen Kormorans: Eine alarmierende Situation!

Die Auswirkungen der großen Kormorane

Die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und das EU-Projekt ProtectFish haben in Wien die ersten Ergebnisse einer Studie über die Auswirkungen des Kormorans auf die Äsche, eine der wichtigsten Fischarten in Österreichs Flüssen, vorgestellt. Die Studie, die in Zusammenarbeit mit der European Anglers Alliance (EAA) durchgeführt wurde, zeigt eine alarmierende Situation auf.

Auf der Generalversammlung der European Anglers Alliance (EAA) in Wien präsentierte Dr. Kurt Pinter (Universität für Bodenkultur Wien, BOKU, Projektpartner des ProtectFish-Projekts) die ersten Ergebnisse des Arbeitspakets 4 über die Auswirkungen von Kormoranen auf die Bestände der Gemeinen Äsche.

Intensive Räuberei

Im Fluss Haute Drau ist die Biomasse der Gemeinen Äsche seit 1989 um 96 % zurückgegangen, trotz der Wiederherstellungsprogramme. Die Forscher führen die intensive Prädation durch Kormorane als Haupthindernis für die Erholung der Populationen an. Am Fluss Traun stellten sie mithilfe von Mikrochips (PIT-Tags) fest, dass fast die Hälfte der markierten Äschen von den Vögeln gefressen wurde.

Schlafstätten haben eklatante Auswirkungen

Noch auffälliger ist, dass die Studie zeigt, dass einige Dutzend Vögel in der Nähe von Flüssen weitaus mehr Schaden anrichten als weiter entfernte Kolonien. Besonders auffällig: Die Nähe zu den Schlafplätzen erwies sich als entscheidend. Der Einfluss von 20 Kormoranen, die weniger als 25 km von ihren Schlafplätzen entfernt lebten, war größer als der von tausend Vögeln, die weiter entfernt waren. Diese Ergebnisse unterstreichen, dass die Geografie der Kolonien einen direkten Einfluss auf die Prädation hat.

La proximité des dortoirs augmente considérablement l'impact.
Die Nähe zu den Schlafstätten erhöht die Auswirkungen erheblich.

Die BOKU wird ihre Forschung im Bezirk Spittal an der Drau bis zum Jahr 2028 fortsetzen, indem sie eine Kombination aus jährlichem Tracking, elementaren Knochenmarkierungen und Tierbeobachtungskameras anwendet. Ziel ist es, gemeinsam mit ProtectFish und den lokalen Gemeinden ein ausgewogenes Management zwischen Fischschutz und Schutz der aquatischen Ökosysteme zu entwickeln.

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