Nach dem Artikel über der Gefleckte Oktopus des Mittelmeers in diesem Kapitel stellen wir Ihnen einen anderen unauffälligen Kraken vor, der weiter nördlich lebt, den weißen Kraken, der von Zeit zu Zeit aus dem Meeresboden auftaucht.
Vorstellung Eledone cirrhosa oder Weißer Krake
Er ist ein kleiner Kopffüßer, der ausgewachsen etwa 50 cm lang ist. Er ist gelb, orange, rot, mehr oder weniger dunkel gefärbt. Auf der Unterseite ist er dagegen makellos weiß. Er besitzt natürlich die Fähigkeit, alle seine Verwandten mit Tentakeln zu imitieren. Der Kopf ist wie bei den anderen recht klein, er verfügt über 8 Tentakel.
Seine große Besonderheit, an der man ihn schnell erkennen kann, ist, dass er nur eine einzige Reihe von Saugnäpfen besitzt. Bei den Männchen ist ein Arm kürzer als die anderen und die Spitze trägt das Kopulationsorgan, die Ektokotilie.

Lebensraum und Ernährung
Sein Lebensraum sind Tiefen von bis zu 800 m. Er verschmäht es nicht, auf sandig-schlammigen Böden in Tiefen von 10 bis 100 m aufzusteigen, wo man ihn stechen kann. Die Art kommt im Nordostatlantik, im Ärmelkanal, in der Nordsee und im Mittelmeer vor.
Er ernährt sich wie alle anderen von Krabben und liebt Hummer, deren Panzer er mit seinem Schnabel durchbricht. Auch Garnelen, Fische und andere Kopffüßer stehen auf seinem Speiseplan.
Reproduktion
Die Fortpflanzung findet von März bis August statt. Wie bei anderen Tintenfischen ist das Weibchen für die Eier verantwortlich.
Die Cousins
Ein naher Verwandter von Eledone cirrhosa lebt im Mittelmeer: Eledone moschata, auch Moschuskrake oder Moschuskrake genannt. Dieser Oktopus ist kleiner und verströmt einen sehr moschusartigen Geruch, sobald er aus dem Wasser kommt, daher sein Name. Diese Arten werden oft mit dem Kraken Octopus vulgaris verwechselt, der jedoch zwei Reihen von Saugnäpfen an seinen Tentakeln hat und größer ist.
Der Fang von weißem Tintenfisch

Als Freizeitbeschäftigung kann man sie aufgrund ihrer Lebensweise in großen Tiefen nicht gezielt angeln. Es ist reiner Zufall, dass man einen solchen Fisch auf seinen Nahrungsspaziergängen in für uns besser zugänglichen Tiefen angelt.
Der Fang erfolgt mit denselben Techniken wie bei anderen Kopffüßern. Das abgebildete Exemplar wurde Mitte Oktober an der Nordküste der Bretagne in 25 Metern Tiefe mit einem Softplastic-Köder gefangen.
Das Video zu diesem ungewöhnlichen Fang :