Was ist ein Gezeitenkoeffizient?
Der Gezeitenkoeffizient ist ein Wert zwischen 20 und 120. Von ihm leitet sich der Tidenhub ab, d. h. der Unterschied in der Wasserhöhe zwischen Ebbe und Flut.

Der durchschnittliche Koeffizient liegt bei 70. Unterhalb dieses Koeffizienten spricht man von Totwasser, oberhalb von Springwasser. Je höher der Koeffizient, desto stärker ist der Gezeitenstrom. Die Aktivität der Fische hängt direkt davon ab.

Welche Auswirkungen haben die Koeffizienten auf das marine Ökosystem?
Der Gezeitenkoeffizient bestimmt die Stärke und die Geschwindigkeit der Strömung. Letztere beeinflusst drei bekannte Mechanismen:
- Sedimentumwälzung: Die Strömung wirkt auf die Sedimentumwälzung ein, wodurch eingegrabene Meereswürmer, Krustentiere und Muscheln freigesetzt werden, was wiederum Futterfische anlockt.
- Kanalisierung von Plankton und kleinen Fischen: Strömungsadern kanalisieren Plankton und kleine Fische in begrenzte Bereiche und schaffen so nahrungsreiche Fressplätze, in denen sich Räuber gut sammeln können. Je stärker die Strömung, desto ausgeprägter sind diese Strömungsadern.

- Verhaltensstimulation: Es ist erwiesen, dass der Gezeitenkoeffizient einen Einfluss auf die Verhaltensstimulation von Fischen hat.
Optimale Koeffizienten für die Seefischerei
Je nach Art der Fischerei variiert der ideale Gezeitenkoeffizient. Im Allgemeinen habe ich festgestellt, dass die Aktivität der Raubfische während der Springflut stärker ist als während der Totflut.
Beim Vertikalangeln in der Tiefe, insbesondere an Wracks auf der Suche nach großen Pollacks, bevorzuge ich Koeffizienten unter 70. Dadurch wird die Strömungsgeschwindigkeit begrenzt und die Präsentation der Köder optimiert. In diesem Fall fische ich vorzugsweise zur Zeit des Gezeitenwechsels, wenn die Strömung am schwächsten ist.

Indem Sie die Stromkarten online auf die Website des SHOM wenn Sie sich für einen bestimmten Ort entscheiden, können Sie die Zeiten und die Geschwindigkeit der Strömungen genau bestimmen.
Beim Angeln in felsigen Gebieten auf Wolfsbarsch mit Wurf-, Zug- oder Flugtechniken schätze ich besonders die Koeffizienten zwischen 70 und 95. Diese Zeiten bieten eine ausreichend starke Strömung, um die Fische zu aktivieren, ohne das Gebiet unpassierbar zu machen. Auch hier ist es unerlässlich, das SHOM zu konsultieren, um herauszufinden, wann die Strömung am günstigsten ist. Planen Sie Ihre Session nach den Gezeiten: Manche Gebiete werden gefährlich oder unmöglich zu beangeln, wenn die Strömung zu stark ist.

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