Kurze Rute für mehr Manövrierfähigkeit
In den engen und schwer zugänglichen Gebirgsbächen wird oft mit einer kurzen Rute (unter 1,70 m) geangelt. Man bevorzugt kurze und präzise Würfe, um jeden noch so kleinen Spot effizient zu befischen. Die Rute sollte die Stärke L (light) oder UL (ultra light oder ultra leicht) haben, die der Technik ihren Namen gegeben hat.
Angeln stromaufwärts und Diskretion
Um unter Wasserfällen, Kaskaden und Felsblöcken gut fischen zu können, sollte man das Angeln stromaufwärts, den sogenannten "Upstream", bevorzugen. Dabei wirft man den Köder flussaufwärts aus und zieht ihn mit der Strömung flussabwärts. Wenn man stromabwärts fischt, wird man diese Stellen nur schlecht oder gar nicht erreichen können. Außerdem werden die Fische sehr oft die Nase flussaufwärts gerichtet haben und darauf warten, dass die Strömung ihnen Nahrung bringt. Es ist also einfacher, nicht entdeckt zu werden, wenn man den Fischen in den Rücken fällt und nicht von vorne.

Obligatorische Schnellratio
Um flussaufwärts zu werfen und zu rollen, sollte man eine kleine Rolle (Größe 1000 bis 2000) mit einer hohen Einholquote verwenden. Diese hohe Einholrate ist sehr nützlich, um die Schnur und den Köder (und den Fisch!), die stromabwärts laufen, schnell einzuholen. Bei einem niedrigen Einholverhältnis würde der Köder mit der gleichen Geschwindigkeit stromabwärts laufen, wie die Schnur eingeholt wird. Dadurch schwimmt er nicht besonders gut. Das Wasser würde sich nicht auf ihn stützen und wir würden ihn schlecht bearbeiten.

Bei einer hohen Einholrate hat man dieses Problem nicht, die Schnur ist beim Einholen gespannt und der Köder arbeitet gut. Mit einer straffen Schnur kann man die Flugbahn des Köders in der Strömung besser kontrollieren, so dass er sich an den vielversprechendsten Stellen bewegt.
Die Firma Mitchell, die die 358 und später die 408 herausgebracht hatte, war der erste Hersteller von ultraleichten Rollen, der diese Technik demokratisierte.

Die Ideallinie, Nylon
Nylon ist für diese Art des Angelns ideal. Geflochtene Schnüre sind zu empfindlich, wenn sie an den zahlreichen Felsen scheuern. Ein dünnes Nylon (14 bis 16/100) ist unauffällig und ermöglicht es, auch den leichtesten Köder problemlos auszuwerfen. In sehr reißenden Bächen, in denen es schwierig ist, die Schnur mit den Augen zu verfolgen, um den Köder gut zu führen, kann man eine gut sichtbare Neonschnur und ein Vorfach verwenden, das mindestens 2 m dünner als der Schnurkörper ist.

Unverzichtbares Zubehör
Neben der Rute und der Rolle sollten Sie auch Ihr Gepäck und Ihre Kleidung an das Profil des Flusses anpassen. Eine Weste oder eine kleine Tasche sind ausreichend. Man achtet darauf, dass man eine Zange, eine Schnurspule und eine kleine Schachtel mit maximal zwanzig Ködern darin verstaut. Wasserdichte Wanderschuhe werden häufig benutzt, um nicht auf den Felsen auszurutschen und um sich an heiklen Ufern zu bewegen. Ein kleiner Kescher mit Schneeschuhen ist ein unverzichtbares und typisches Werkzeug für Forellenangler in Wildbächen. Damit lassen sich Kämpfe verkürzen, vor allem, wenn der Fisch vor einem die Strömung hinabstürzt und man schnell zugreifen muss.